
Unter dem Kreuz in diesem Gemälde, befinden sich mehrere tief bewegte Figuren, die den Schmerz und das Mitgefühl der Kreuzigungsszene eindrucksvoll zum Ausdruck bringen:
1. Die Jungfrau Maria (links):
Sie steht leicht zur Seite geneigt, tief in Trauer versunken. Ihr Gesicht ist blass, die Augen geschlossen oder niedergeschlagen, als könne sie den Anblick ihres gekreuzigten Sohnes kaum
ertragen. Ihr Mantel ist tiefblau, ein klassisches Symbol für Reinheit und göttliche Mutterschaft. Ihre Hände sind übereinandergelegt und wirken ruhig, aber kraftlos – ein Zeichen stiller
Resignation.
2. Maria Magdalena (unten links, kniend):
Sie kniet direkt vor dem Kreuz, ihre Hände zum Gebet gefaltet. Ihre Miene ist voller Schmerz und Hingabe, ihre Augen blicken flehend nach oben. Das lange, rötlich-blonde Haar ist offen
über ihre Schultern gelegt, ein typisches Attribut dieser Figur. Ihr rotes Gewand verstärkt den emotionalen Ausdruck von Leidenschaft und Trauer.
3. Johannes der Evangelist (rechts):
Er trägt ein rotes Gewand und schaut in tiefer Anteilnahme zu Jesus auf. Seine Hände sind zum Gebet gefaltet, sein Gesicht ist von Tränen und Verzweiflung gezeichnet. Der Gesichtsausdruck
zeigt ein inneres Ringen zwischen Trostspendung und eigener Fassungslosigkeit.
4. Weitere Figuren im Hintergrund:
Hinter Maria und Johannes stehen weitere, meist männliche Figuren – einige tragen Helme oder Gewänder, möglicherweise Soldaten oder Zeugen der Kreuzigung. Ihre Gesichter spiegeln eine
Mischung aus Betroffenheit, Skepsis oder Desinteresse, wodurch sie den Kontrast zur tieferen, spirituellen Szene im Vordergrund verstärken.
Die Darstellung der Hände, Füße und Gesichter ist auffallend präzise und naturalistisch – ganz im Stil van Eycks. Die Emotionen der Figuren werden nicht nur über Mimik und Gestik vermittelt, sondern auch über Stofflichkeit, Haltung und Blickführung. Es ist ein ergreifendes Zusammenspiel aus Andacht, Schmerz und innerer Bewegung.